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Unerhört expressiv! Lebensgefühle von Kirchner, Kollwitz und Co

Eröffnung: Fr., 19.09.2025, 19 Uhr

Straßenkämpfe, ausgelassene Tanzabende, voyeuristische Badeszenen, das eigene Ich – der Expressionismus der 1910-20er Jahre ist „Ausdruck“ eines neu erwachten Lebensgefühls. Die Künstlerinnen und Künstler sahen sich nicht länger in der traditionell akademischen Kunst vertreten. Ihr Anspruch: ehrliches, unmittelbares, aus dem Gefühl und der individuellen Erfahrung geborenes Kunstschaffen. Die Energie dieser Künstlergeneration entlud sich in dynamischen, reduzierten, rauen, oft deformierten, Bildkompositionen. Das mpk zeigt ca. 80 Werke aus dem umfassenden Bestand der graphischen Sammlung. Darunter bedeutende Künstler der Brücke, wie Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff oder Max Pechstein und des Blauen Reiter, so von Franz Marc, August Macke oder Alexej von Jawlensky.

In thematischer Erweiterung erforscht Dr. Sören Fischer, Leiter der Graphischen Sammlung im mpk, die Ausstellungs- und Ankaufspolitik unter ihrem ersten Nachkriegsdirektor Carl Maria Kiesel. Das besondere Augenmerk liegt auf der Frage, inwieweit Kiesel und sein Team nach 1947 ganz zielgerichtet Werke der in der NS-Diktatur verfemten und verfolgten expressionistischen Künstlerinnen und Künstler ausgestellt und angekauft haben, um diese damit wieder im Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit und im Kontext der Neu-Demokratisierung der Gesellschaft zu etablieren bzw. zu rehabilitieren.

Kuratorin: Denise Kamm M.A.