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Some Like It Hot. Pop Art von Coca-Cola bis Marilyn Monroe

Der Titel von Billy Wilders amerikanischer Filmkomödie könnte besser nicht passen: heiß, zugleich farbkräftig und schrill. Wer könnte sich den aufmerksamkeitsheischenden Werken der Pop Art
entziehen?

„Some Like It Hot“ – der Titel von Billy Wilders amerikanischer Filmkomödie charakterisiert kongenial die zugleich farbkräftigen und schrillen Werke der Pop Art, die bis heute mit ihrer Signalwirkung in den Bann ziehen. Zu den berühmten Ikonen zählen Andy Warhols Darstellungen von Marilyn Monroe und der Cola-Flasche. Nahm Wilder noch die amerikanische Prüderie aufs Korn, so ist es für die Pop Art die Konsum- und Werbewelt der westlichen Industriegesellschaften, die selbst Kunst und Erotik zur Ware machen. Mit 55 Leihgaben der Sammlung Heinz Beck aus dem Wilhelm-Hack-Museum (Ludwigshafen) stellt die Schau das Phänomen der Pop Art abwechslungsreich dar und macht mit charakteristischen Dekorationselementen, populären Magazinen sowie einer Leseecke mit Flokatiteppich und orange leuchtenden Wandfarben den Zeitgeist der 1960- und 1970er-Jahre erlebbar.

Ausstellungsansicht mit Werken von Andy Warhol Wilhelm-Hack Museum, Ludwigshafen, © 2024 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York und Michael English © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

 

Nach der Sonderausstellung „Konkret Kunst“, die 2023 in Kaiserslautern gezeigt wurde, widmet sich das mpk mit der Pop-Art einer weiteren innovativen Kunstströmung, die – ausgehend von den USA und Großbritannien – die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt hat – und die wie kaum eine andere Kunstrichtung für das Amerika der 1960er Jahre steht. Die Künstlerinnen und Künstler dieser Strömung schufen laute Bilder, in denen die Prinzipien der medialen Werbung künstlerisch verfremdet und kommentiert wurden.

Fotografien aus Zeitschriften oder Tageszeitungen dienten den Künstlern oftmals als Grundlagen für ihre eigenen Werke. Durch Verfahren, die fotografische, malerische wie druckgrafische Techniken beinhalteten, bereicherte insbesondere Warhol grundlegend die künstlerische Ausdrucksmöglichkeit seiner Zeit und schuf Pop Art-Bilder, die das vormals Banale und Alltägliche in verwandelter Form als großformatige Malerei oder Druckgrafik vor die Betrachterinnen und Betrachter brachte. Frauen wie Monroe und Liz Taylor machte er zu Bild-Ikonen der Kunstgeschichte und der Pop-Kultur.

Beide Werke: Andy Warhol, Marilyn Monroe, 1967, Siebdruck, Wilhelm-Hack Museum, Ludwigshafen, © 2024 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York

 

Die Schau spiegelt mit den 1960er- und 1970er-Jahren spannungsvolle Jahrzehnte des Aufbruchs und der Umbrüche. Es war die Zeit der Beatles und der Rolling Stones, der Studentenproteste, der Kennedys, der Anti-Baby-Pille und des Vietnam-Kriegs, der Schlaghosen und schrill-gemusterten Wandtapeten, der modernen amerikanischen Helden Superman, Batman und Wonder Woman. Neben Werken von Künstlern wie beispielsweise Peter Blake, Roy Lichtenstein, Klaus Staeck, Andy Warhol oder Tom Wesselmann wird die Ausstellung auch Bilder von Künstlerinnen zeigen. Sie verdeutlicht damit, dass in einem von Männern dominierten Kunstbetrieb ebenfalls Frauen wichtige Impulse gesetzt haben. Zu ihnen zählen Künstlerinnen wie Marianne Kraft und die französische Grande Dame der feministischen Bildhauerei Niki de Saint Phalle.

Ausstellungsansicht mit Werne von Tom Wesselmann Mel Ramos. © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Ausstellungsansicht mit Werne von Tom Wesselmann Mel Ramos. © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

 

Heute leben und arbeiten in der Region Kaiserslautern etwa 50.000 US-Amerikaner:innen. Mit englischsprachigen Angeboten des Begleitprogramms sowie in deutscher und englischer Sprache verfassten Ausstellungstexten und einem zweisprachigen Magazin richtet sich „Some Like It Hot“ gezielt auch an die Amerikanische Community der Region.

Ausstellungsansicht mit Werk von Wolf Vostell © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

 

Zweisprachige Hörstationen machen die Ausstellung auch für sehbeeinträchtige Menschen zugängig.

Kuratiert von Dr. Sören Fischer